RedMagic 9 Pro: Stundenlanges Zocken dank Riesen-Akku

RedMagic 9 Pro: Stundenlanges Zocken dank Riesen-Akku

Das RedMagic 9 Pro ist ein Gaming-Smartphone der Superlative mit vielen Highend-Features wie dem Snapdragon 8 Gen 3, einem großen 6.500-mAh-Akku und hellem 6,8″-AMOLED-Display. Es hat aber auch eine vererbte Schwäche.

Bevor ich mit dem Test beginne, ein paar Vorworte zu RedMagic: Der chinesische Hersteller ist noch nicht so lange auf dem europäischen Markt, hat sich mit den Gaming-Smartphones aber schon einen Namen gemacht. Hier gibt es viel Leistung zum fairen Preis – allerdings finden Produktaktualisierungen regelmäßig statt. Seit dem RedMagic 8 Pro (Test) ist erst ein Jahr vergangen, im Juli 2023 kam zudem noch das RedMagic 8S Pro (Test) in den Handel. Das RedMagic 9 Pro wird ab dem 24. Februar 2024 in Europa verfügbar sein.

Die Gründe dafür bleiben gleich, Gaming-Smartphones müssen angesichts des hohen Wettbewerbs immer auf dem aktuellsten Stand bleiben. Das RedMagic 9 Pro setzt daher auch nur auf topaktuelle Hardware, die du wie immer in der technischen Tabelle findest. Es ist in drei Versionen erhältlich: Sleet (12GB + 256GB), Snowfall (16GB + 512GB) und Cyclone (16GB + 512GB). Gut, genug mit den Formalitäten, lasst uns mit dem Test beginnen!

Technische Details

Technische Daten RedMagic 9 Pro
Software REDMAGIC OS 9.0 basierend auf Android 14
Prozessor Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3, bis zu 3,3 GHz
Red Core 2 Pro
Grafikeinheit Adreno 750
Arbeitsspeicher 12/16 GB LPDDR5X
Speicher 256/512 GB UFS 4.0
Display 6,8 Zoll, FHD+ (2.480 x 1.116), 20:9, AMOLED, 120Hz, maximal 1600 Nits, Corning Gorilla Glas, bis zu 960 Hz Touch-Abtastrate, Farbgenauigkeit △E<1
Kamera Hauptkamera
50 Megapixel, Samsung GN 5 Sensor 1/1,57, OIS optische Bildstabilisierung
Max. Video Hauptkamera
4K Ultra HD (30 fps)
Ultraweitwinkel
50 Megapixel
Makro
5 Megapixel
Bokeh
2 Megapixel
Selfiekamera unter dem Display
16 Megapixel
Anschlüsse USB-Typ-C 3.2
3,5mm-Klinkenanschluss
Konnektivität 5G
Wi-Fi 6E (802.11ax)
Bluetooth 5.3
GPS, GLONASS, Beidou (BDS), Galileo
NFC
SIM Kartenslot Dual-SIM
Kartengröße: Nano
Bedienung 10-Finger-Multitouch
Fingerabdruckleser
Schulter-Trigger-Tasten: 520 Hz Touch-Abtastrate
Akku 6500 mAh, 80W-Schnellladen
Besonderheiten Stereo-Lautsprecher
ICE 13 Multi-Dimensional Cooling System
22.000 U/min Hochgeschwindigkeits-Turboventilator
Game Space Switch: Schaltet den speziellen Spielmodus ein oder aus
RGB-Licht: vollständig anpassbare Lichteffekte
Farben Sleet 12GB + 256GB, Snowfall 16GB + 512GB, Cyclone 16GB + 512GB
Abmessungen Breite 76,35 mm, Höhe 163,98 mm, Tiefe 8,9 mm
Gewicht 229 Gramm
Preis 649,99 Euro*, 799,99 Euro*

Lieferumfang

Das RedMagic 9 Pro kommt in einer aufwändig bedruckten silbernen Verpackung und richtet sich damit auf den ersten Blick an Gamer. Zum Lieferumfang gehören ein Ladegerät mit 80 Watt, ein USB-C-Ladekabel sowie ein SIM-Toolkit und diverse Zettel. Bei meiner Testversion war ein US-Ladegerät dabei. Wenn du das Smartphone in Deutschland/ Europa kaufst, dann ist natürlich ein passendes dabei.

Am Display ist bereits eine Displayschutzfolie angebracht, zudem packt RedMagic einen dünnen Plastikbumper mit in die Verpackung. Das 80-Watt-Ladegerät ist wirklich praktisch, vor allem wenn man einmal in den Genuss von Schnellladen gekommen ist. Auf die Ladefunktionen des RedMagic 9 Pro gehe ich im Akku-Abschnitt aber noch näher ein.

Design und Verarbeitung

Das RedMagic 9 Pro präsentiert sich mit einem durchdachten Design und verfügt neben einem stabilen Aluminiumrahmen undeiner vollständig flachen Glasrückseite über zwei nicht hervorstehende Kamera-Objektive. Das freut mich, da das Smartphone dadurch komplett flach auf dem Tisch liegt. Die meisten teuren Flaggschiffe mit großen Kamerabuckeln wackeln häufig, wenn man sie auf den Tisch legt. Mich persönlich störte das schon immer.

In durfte die Version Snowfall mit 16GB RAM und 512GB Speicherplatz testen. Snowfall steht für unterschiedliche Designelemente, darunter eine auffallende semi-transparente Rückseite in Gaming-Optik, subtil glänzende Linien, kleine Schriftzüge und das RedMagic-Logo. Insgesamt ist das Erscheinungsbild auffällig und das Gaming-Smartphone als solches schnell erkennbar. Immerhin: Der RGB-beleuchtete “09”-Schriftzug wird erst auf den zweiten Blick und im Game-Modus erkennbar. Weitere individuell einstellbare RGB-LEDs finden sich noch beim Lüfter und den Schultertasten.

Der Lüfter ist natürlich typisch für ein Gaming-Smartphone von RedMagic, mit dieser Generation aber erstmals in das Kamera-Setup „integriert“. Er teilt sich seinen Platz nämlich mit den Kameras seitlich am Rand und fällt somit auf den ersten Blick weniger auf als bei den Vorgängermodellen. Das gilt zumindest solange, bis die Beleuchtung aktiv ist. Die neue Anordnung gefällt und hat gleichzeitig einen technischen Nutzen. Dazu aber später mehr im Text.

Der Blick auf die Bedienelemente an der rechten Seite des RedMagic 9 Pro offenbart eine durchdachte Anordnung, vor allem zum Zocken.

Trotz der massiven Materialien, Gorilla Glas 5 und den verschiedenen Materialien für die Rückseite bringt das Red Magic 9 Pro ein Gewicht von „immerhin nur“ 229 Gramm mit sich. Es ist zwar nicht besonders kompakt, jedoch beeindruckend schmal, vor allem wenn man die Akkuleistung und Lüftung mit einbezieht.

Display

Das bringt mich zum 6,8 Zoll großen AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2480 × 1116 Pixeln und fast 400 PPI. Maximal werden hier latu Hersteller satte 1600 Nits erreicht, testen konnte ich es mangels Messgerät leider nicht. Im 20:9-Format fließt man mit einer hohen Bildwiederholrate von 120 Hz flüssig durch jegliche Seiten und Feeds.

Die Selfie-Kamera ist – wie bei den Vorgängern – unter dem Display versteckt. Das ist ziemlich cool, weil man ein durchgehendes Display hat und nichts beim Videoschauen, Zocken oder sonstiger Unterhaltung stört. Ich habe es nicht mal geschafft, sie zu fotografieren, die sie mittlerweile im Alltag kaum noch sichtbar ist. Aber sie ist da, versprochen. Leider bringt diese Verbauungsart einen kleinen Nachteil, denn Selfies werden durch das über der Kameralinse liegende Display und die Schutzfolie ein wenig milchig. Aber gut, der Fokus beim RedMagic 9 Pro liegt auch nicht auf den Kameras. Sorry für den Bummer. Zu den Kameras komme ich aber noch. Keine Sorge!

Der Bildschirm verfügt über einen breiten Farbumfang und deckt laut Hersteller 100% des DCI-P3-Farbraums ab, was die Gesamtqualität des Displays unterstreicht und vor allem bei Bild- und Videobearbeitung nützlich ist. Dank der Steigerung von 1300 Nits auf 1600 Nits Helligkeit im Vergleich zum Vorgängermodell ist das Bedienen des Smartphones selbst in der prallen Sonne unproblematisch.

Für Gaming-Fans ist die schnelle Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz und eine Touch Sampling Rate von bis zu 960 Hz von Vorteil. Damit reagiert das Display enorm schnell auf Eingaben, was besonders bei actionreichen Spielen entscheidend sein kann. Ich wusste nicht, dass ich bei PUBG so gut bin.

Fassen wir zusammen: Durch die OLED-Technologie wirken die Farben lebendig und der Schwarzwert ist ausgezeichnet. Game-Sessions sind dank der hohen Bildwiederholrate und der Touch Sampling Rate (TSR) ein tolles Erlebnis. Leider fehlt noch immer eine HDR-Funktion. Schade!

Performance

Beim RedMagic 9 Pro kommt neben dem Snapdragon 8 Gen 3 angeblich noch eine neue Eigenentwicklung namens Red Core 2 Pro zum Einsatz. Während ersterer regelrecht durch Genshin Impact und PUBG pflügt, kümmert sich der zweite unter anderem um Audio, das haptische Feedback und die RGB-Funktionen. Ob das wirklich zutrifft, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Meine Gaming-Sessions waren allerdings tadellos. Keine Hänger, keine Ruckler, alles läuft reibungslos.

Mit dem neuen SoC wird ca. 1/3 mehr CPU- und GPU-Leistung als beim Vorgänger erzielt. Das macht vor allem beim Zocken einen Unterschied. Gleichzeitig soll auch der Stromverbrauch um 34% reduziert worden sein. Theoretisch hält der große 6.500-mAh-Akku also noch länger durch. Mehr dazu erfährst du im Akku-Kapitel.

16 GB LPDDR 5x-Arbeitsspeicher sind für deine Spiele, Videoschnittprogramme oder für Bildbearbeitung am Start. In Kombination mit dem UFS 4.0 Speicher (256 GB oder 512 GB), der die schnellen Lese- und Schreibvorgänge übernimmt, steht auch schnellen Datenübertragungen nichts im Weg. Eine Steigerung zum Pro 8 bleibt hier aber leider aus.

Wo es aber zumindest laut RedMagic eine Verbesserung gibt, ist beim Kühlsystem ICE. Im 9 Pro wurde die 13. Version verbaut. Bedeutet: Durch das Versetzen der Kameras über den Radiallüfter ist ein gerader Luftkanal entstanden, was für einen besserer Luftstrom sorgen soll. Gleichzeitig wurde die interne „Vapor Chamber“ vergrößert. Ob das Kühlmanagement dadurch tatsächlich besser geworden ist? Schwierig einzuschätzen, aber immerhin wird das Gerät auch nach mehreren Stunden Gaming trotz leistungsfähigerem SoC mit eingeschaltetem Lüfter maximal lauwarm.

Verzögerungen beim Zocken, Editieren von Videos oder bei der Bedienung von mehreren leistungsintensiven Apps steckt die kraftvolle Gaming-Hardware locker weg. Wie schon beim Vorgängermodell überrascht mich das nicht. Getestet habe ich übrigens folgende Spiele: Genshin Impact, PUBG Mobile und Real Racing 3. Mit den höchsten Einstellungen und HD-Texturen hatte ich durchgehend flüssige 60 FPS.

Ein Highlight ist natürlich die Transformation des Smartphones zu einem „Gaming-PC“. Denn du kannst Tastatur, Maus, Kopfhörer und sogar einen externen Lüfter anschließen. Und wenn dir der Bildschirm zu klein ist, kannst du es per USB-C, HDMI oder sogar kabellos mit einem größeren Bildschirm verbinden. Erst kürzlich hat man zudem einen eigenen Controller vorgestellt.

Akkuleistung

6.500-mAh-Akku mit zwei Zellen, 35 Minuten mit 80 Watt zur vollständigen Aufladung. Wow. Ich bin mit dem Pro 9 mit 60 Hz entspannt durch meinen Alltag gekommen. Leer war es nach ca. 18 Stunden im normalen Alltagsbetrieb mit Surfen, YouTube, E-Mails und Chats etc.). Auch mit 120 Hz kam ich noch auf circa 14 Stunden Laufzeit. Absolut konkurrenzlos. Wenn du das Handy kaum benutzt oder im Stromsparmodus betreibst, dann hält der Akku (je nach Nutzung) bis zu vier Tage ohne eine Aufladung. Und wie schon erwähnt, mit einem Schnellladekabel und Ladegerät hast du die gleiche Laufzeit nach 35 Minuten wieder drin.

Vor allem auf Reisen kann das entscheidend sein, wenn man nicht immer eine Powerbank oder eine Steckdose in der Nähe hat. Solltet ihr mal auf einer einsamen Insel stranden: Das 9 Pro hält im Super-Energiesparmodus bei 100% Aufladung 141 Stunden und 36 Minuten durch, also fast 6 Tage. Auch die Ladeanimation ist wieder ziemlich hübsch designt.

Damit der Akku auch so lange lebt und so leistungsstark bleibt, empfehle ich euch, öfter man die Ladetrennung zu aktivieren. Du kannst das Smartphone dann direkt mit dem USB-C-Ladegerät benutzen und der Akku wird in Ruhe gelassen. Was es aber immer noch nicht gibt, ist Wireless-Charging. Schade eigentlich.

Software

Mit Android 14 und dem darauf basierenden RedMagic OS 9.0 bist du auf dem aktuellsten Stand, was die Software betrifft. Wie schon beim Vorgängermodell gibt es keine offiziellen Angaben, wie lange und wie oft Updates dafür kommen werden.

In den Einstellungen des 9 Pro findest du viele der typischen Android-Funktionen von Google. Vielfältige Möglichkeiten gibt es auch im Benachrichtigungs- und Schnelleinstellungsbereich. Auch die Personalisierungsmöglichkeiten sind zahlreich!

Wie schon im RedMagic 8 Pro (OS 6.0) findet man sich auch im RedMagic 9 Pro (OS 9.0) schnell zurecht. Aber manchmal muss man dann eben doch suchen. Das ist aber auch kein Problem, dafür gibt es die Suchleiste. Leider gibt es immer noch keine eSim, das ist sehr schade.

Natürlich darf der für RedMagic typische „Game Space“ nicht fehlen. Der hat sich aber auch nicht groß verändert und wird wie schon zuvor durch den roten Schieberegler am Smartphone aktiviert. Mit dem Game Assistant kannst du wie gewohnt auf unzählige Einstellungsmöglichkeiten und Schnell-Menüs zugreifen. Es lassen sich unter anderem die Schultertasten, die Framerate oder die Leistung anpassen.

Kamera

Last but not least:  Die Kameras des RedMagic 9 Pro. Verbaut ist dieses mal nur eine Dual-Kamera. Und zwar eine 50MP-Hauptkamera (Samsung GN5) mit einem OIS (optischen Bildstabilisator) und ein 50MP-Ultraweitwinkel (Sensor: Samsung JN1). Die Frontkamera setzt auf 16MP. Bei der Frontkamera gibt es eine Besonderheit: Da sie unter dem Display liegt, wird das Foto durch einen Algorithmus softwareseitig verbessert. Das lässt die Selfies aber manchmal ein wenig milchig aussehen. Wie schon erwähnt, liegt der Fokus des Smartphones aber nicht auf den Kameras.

Ich finde die Bilder trotzdem vollkommen ausreichend und je nachdem, ob man die Bilder nun auf diversen sozialen Netzwerken hochlädt oder im Messenger herumgeschickt, reichen die Kameras komplett aus. Noch ein wirklich cooles Feature ist der “Kompositions Assistent”. Er hilft euch dabei, fast immer das perfekte Bild zu schießen!

Aber macht euch gerne selbst ein Bild (unbearbeitet):

In den Einstellungen findet ihr auch noch viele unterschiedliche Kameratypen:

Ein paar Nachtaufnahmen habe ich auch gemacht:

Und noch die Selfie-Kamera:

RedMagic 9 Pro: Fazit

RedMagic hat mit dem 9 Pro wieder ein leistungsstarkes Gaming-Smartphone mit topaktueller Hardware und tollem Display auf den Markt gebracht. Gleichzeitig wurde mit dem neuem SoC das Design überarbeitet. Der Look bleibt einzigartig und auffällig, allerdings konnte das Kühlsystem dank neuer Anordnung und größerer Kühlkammer nochmals verbessert werden. Selbst ausgiebiges Zocken bringen das Gerät so nicht ins Schwitzen.

Die robusten Materialien und neuen RGB-Akzente in den Schultertasten sowie auf der Rückseite heben das Smartphone nochmal zusätzlich von der fast immer gleich aussehenden Konkurrenz ab. Wenn man das aber nicht möchte, kann man diese im Handumdrehen deaktivieren und ein leistungsstarkes „Undercover“-Smartphone sein eigen nennen.

Ein wirklich tolles Feature ist der riesige Akku, der einen je nach Nutzung sogar über mehrere Tage bringen kann. Auch die schnelle Aufladung (in 35 Min auf 100% mit 80 Watt) ist ein riesiges Plus an Komfort! Die Kamera bleibt wie schon bei den Vorgängern solide. Man kann anständige Bilder machen, sollte aber nicht zu viel erwarten. Einen kleinen Abzug gibt es bei der Frontkamera. Die ist aber so schön unter dem Display versteckt, dass man womöglich doppelt darüber hinwegsehen kann.

Mit Preisen ab 650 Euro für die kleine und 800 Euro für die beiden größeren Versionen bekommt man auf jeden Fall viel Ausstattung für das Geld geboten.

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RedMagic 9 Pro
Stand: Januar 2024

Veröffentlicht von Alexander

Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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